Psychoanalyse

Allgemeine Ziele einer Psychoanalyse sind die Entwicklung einer Persönlichkeit, Reifung zur Autonomie und deren Verwirklichung, Ablösung von verinnerlichten Elterninstanzen und Fragen der Selbstfindung. Die Analytische Psychotherapie als Kassenleistung der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland ist eine Anwendungsform der Psychoanalyse und begrenzt das Therapieangebot auf die Behandlung von Krankheit.

„Wie weiß ich, dass du weißt, was ich weiß? Wie fühle ich, dass du fühlst, was ich fühle?“

Die Gruppenanalyse ist konzeptuell ein eigenständiger Ansatz und erweitert den Bezugsrahmen um die gruppendynamische, sozialpsychologische und soziologische Dimension. Der Mensch ist ein soziales Wesen: Unweigerlich wird jeder Mensch in soziale Strukturen hineingeboren, die prägend für die eigene Entwicklung sind. Eine Gruppe mit ihren vielfältigen Spiegelungen, Spannungen und Resonanzen entspricht der sozialen Realität von uns Menschen. In einer Gruppe können Sichtweisen, Handlungsmöglichkeiten und Erkenntnisse in einem geschützten Rahmen neu erfahren und sogleich erprobt werden.

Verstehen ebenso wie Kommunikation ist ein sozialer Prozess, an dem mindestens zwei Personen beteiligt sind. Verstehen kann als zirkulärer Prozess aufgefasst werden, bei dem „das Verstehen seiner selbst mit dem Verstehen der Anderen und dem Verstandenwerden durch diese Hand in Hand geht“ (Foulkes, 1984; vgl. Nitzgen, 2022).